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Das neue Endgame in GW2. Wohin führt der Weg?

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Das neue Endgame in GW2

[Kolumne] „Spielen ist eine Tätigkeit, die man gar nicht ernst genug nehmen kann!“ Diese Worte stammen von einem bescheidenen Meeresforscher namens Jacques-Yves Cousteau. Ein Zitat, dass man auf den ersten Blick mit einer Portion Humor nehmen kann und soll.

Dennoch scheint es, dass einige Community-Mitglieder gerade eben das nicht tun. Der grundlegende Begriff des Spielens und der damit verbundene Ausdruck, die Motivation, rückte in den letzten Tagen und Stunden immer weiter in den Hintergrund.

Der Grund? Das kommende November Update. In unserer Zusammenfassung des Blog-Posts von Linsey Murdock steht es Schwarz auf Weiß: Die allseits gefürchtete Item-Spirale soll kommen.

Aber warum haben so viele Spieler Angst vor diesem Schritt? Wie kann eine Item-Spirale ein MMORPG wie Guildwars 2 und deren Spieler verändern? Welche Motivation verfolgt ArenaNet mit dieser Entwicklung? Hatten die Maya doch recht und es steht uns das Ende der (Guild Wars)-Welt bevor? Wir stellen uns diesen unangenehmen Fragen.

Was sich ArenaNet dabei denkt

Ein Spiel ohne Itemspirale, ohne Creep-Grind, ohne Treadmill, das war für viele Spieler der Traum, der mit der Veröffentlichung von Guild Wars 2 in Erfüllung ging. Ein Spiel das im PvP-Bereich auf Skill basiert und im PvE eine gewisse Gleichheit durch einheitliche Endgame-Ausrüstung garantiert.

Diese Zielsetzung wurde größtenteils erfüllt. Das so oft geforderte austarierte PvP-Endgame in Form von WvW ist gegeben. Exotische Ausrüstung ist, wenn man es neutral halten will, leicht zu beschaffen. Legendäre Ausrüstung hingegen stellt eines der wenigen Langzeitziele dar, und das ist auch gut so.

Wie sieht es jedoch im PvE aus? Hier wird regelmäßig neuer Content geliefert; angefangen beim Halloween-Event bis hin zum großen Content-Patch zur Einführung der Verlorenen Küste. Dieses kommende Update versucht nun auch, den Endgame-Content zu erweitern.

Worin liegt das begründet? Auf den ersten Blick ist die Antwort auf diese Frage klar: Viele Spieler haben einen oder mehrere Charakter auf der Maximal-Stufe, 100 Prozent Map-Completion, und diverse andere Spiel-Ziele bereits erreicht.

Nun hat ein Spiel-Entwickler verschiedene Möglichkeiten das neue Endgame zu gestalten.

Als Beispiel nehmen wir uns einmal das Party-Endgame und die damit verbundenen Dungeon-Herausforderungen raus. Eine erste Möglichkeit wäre das Herausbringen von neuen Dungeons, alle mit dem gleichen Schwierigkeitsgrad und identischen Equipment-Voraussetzungen (respektive -Belohnungen) im Vergleich zu „alten“ Inhalten.

Eine weitere Möglichkeit bestünde darin den neuen Content im Schwierigkeitsgrad anzuheben. Hierbei würde dann, wenn man keine neuen (und vor allem besseren) Items im Content mitliefern würde, einzig und allein das spielerische Können entscheiden. Dieses Modell scheint auf den ersten Blick wie maßgeschneidert für Guild Wars 2 zu sein.

Die Möglichkeit die ArenaNet mit dem Patch wahrnehmen will ist eine, die nach dem ersten Hören voll am Spiel-Grundsatz von Guild Wars 2 vorbeigeht: Neuer schwieriger Content in dem man neues / besseres Equipment BRAUCHT um ihn zu schaffen.

Was sich ArenaNet dabei denkt, diese Frage kommt jetzt auf einmal sehr zweideutig daher, nicht wahr? Darüber kann man wohl nur mutmaßen, aber prinzipiell denke ich, dass die Entwickler-Schmiede nur das Beste für Guild Wars 2 und seine Spieler will, warum sollte es auch anders sein.

Ein Hauptmanko im aktuellen Endgame, sei es PvE oder PvP, ist nunmal die Motivation, und dort wird mit dem neuen Patch angesetzt.

Das neue Endgame in GW2

Was sich die Spieler dabei denken

„Wenn das so kommt dann hör ich auf zu spielen!“, „Und ich dachte ArenaNet ist ANDERS!“, „Da hätte ich ja gleich einen Panda spielen können!“; das sind noch die eher netteren Kommentare.

Natürlich greift bei der Diskussion in den öffentlichen Foren wieder einmal der Grundsatz, dass sich nur diejenigen melden, die sich beschweren wollen. Trotzdem scheint der Großteil der Community weltweit besorgt zu sein, was die bevorstehende Entwicklung des Endgames angeht.

Wo liegen die Hauptsorgen der Community? Einen Itemgrind einzuführen um sowohl im PvE als auch im PvP mithalten zu können, das steht ganz oben auf der No-Go-Liste.

Spieler wollen Balance im PvP, und das ohne Stunden im PvE zu verbringen. Spieler wollen machbare Herausforderungen im PvE ohne Tag für Tag in einen bestimmten Dungeon rennen zu müssen, um passendes Equipment zum Bewältigen des neuen Contents zu bekommen.

Stellen wir nun kurz die drei Möglichkeiten aus Spielersicht gegenüber, die wir bereits erläutert haben:

Die erste Umsetzung hätte klar ersichtliche Folgen. Neuer Content bedeutet neue Herausforderung. Wenn hierbei der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zum alten Content jedoch gleich bleibt, dauert der Spielspaß nicht besonders lange an. Man besucht neue Dungeons der Neuheit wegen. Sicher, ArenaNet kann neue Encounter-Mechaniken entwickeln, das wissen wir. Doch irgendwann hat auch das mal ein Ende, und die Motivation bezüglich neuen Contents ist dahin.

Möglichkeit 2 beinhaltet neuen und schwierigeren Content ohne Skalierung der Ausrüstung. Wie oben schon erwähnt auf den ersten Blick eigentlich DIE Lösung. Doch wie soll ein höherer Schwierigkeitsgrad generiert werden, ohne die Ausrüstung dabei zu brücksichtigen?

Erinnern wir uns für einen Moment an den Explorer-Modus in den Katakomben. Wer dort in den ersten Wochen nach Release ein paar Abende verbracht hat, weiß worauf ich hinaus will: Es ist auf jeden Fall schaffbar gewesen, aber stundenlanges Wipen war quasi vorprogrammiert, weil es einfach unfassbar schwer war. Hier war vor allem die fehlende Belohnung am Ende der Instanz ein Kritikpunkt der Community; ArenaNet hat reagiert und den Content leichter gemacht um das Fehlen einer wirklich guten Belohnung auszugleichen.

Bei dieser Möglichkeit der Endgame-Erweiterung ist der Grat zwischen „kaum machbar und wenn dann überhaupt nicht belohnend“ und „zu leicht und deswegen garnicht erst lohnenswert“ sehr schmal.

Schauen wir uns die dritte und von ArenaNet favorisierte Möglichkeit an. Neuer Content, und damit verbunden neue Items um besser im Content voranzukommen.

Ein neuer, schwieriger Dungeon der mit der Ausrüstung skaliert. Wer mehr Zeit investiert bekommt bessere und für den Dungeon zugeschnittene Ausrüstung, die den Belohnungsdurst stillt und weitere Fortschritte ermöglicht. Wer weniger Zeit investiert hat dadurch nur den Nachteil, dass er langsamer im Progress vorankommt, wenn er das überhaupt will.

Was ich mir dabei denke

Das aktuelle Blog-Posting ist durchaus in verschiedene Richtungen interpretierbar, keine Frage. Die Hauptangst vieler liegt momentan darin, dass PvP-Balance und PvE-Endgame-Progress ab dem kommenden Patch voneinander abhängig sein wird.

Hierbei setze ich alle Hoffnungen in den gesunden Menschenverstand von ArenaNet, denn diese Vermischung von Inhalten kann und darf in Guild Wars 2 nicht passieren, so viel steht fest.

Wird dies berücksichtigt, wovon ich jetzt einfach mal ausgehe, dann begrüße ich die Ideen, die mit dem kommenden Patch umgesetzt werden sollen. Endgame ist ein Problem, sowohl im PvE als auch im PvP, und dort muss ArenaNet ansetzen.

Die Motivation eines Spiels ist das Aushängeschild für seinen Erfolg. Da wir hier über ein MMORPG reden fällt der Hauptaspekt eines Spiels, das „Durchspielen“, leider weg. Die Entwickler müssen also andere Möglichkeiten finden die Community langfristig zu binden, ohne dabei die eigenen und oft gepredigten Ideale zu verraten.

Die Einführung einer Item-Spirale ist vielen ein Dorn im Auge. Aber gerade nach den drei Beispielen zur Endgame-Erweiterung sollte klar sein welche Probleme damit verbunden sind, und das ArenaNet am Ende immer versuchen wird so viele Spieler wie möglich zufriedenzustellen. Abgesehen davon bedeutet der neue Patch ja nicht, dass die alten Inhalte, die GW2 zu dem gemacht haben was es heute ist, plötzlich wegfallen oder entwertet werden.

Letztendlich müssen wir abwarten was der Patch nun wirklich bringt. In diesem Sinne …

„Grab your towel and DON’T PANIC!“

Dieser Kommentar wurde von Tharid verfasst, der seit vielen Jahren MMOs spielt und insbesondere im Endgame aktiv ist und dort einige Erfahrungen gesammelt hat.

Alle bisherigen Infos zur Verloren Küste findet Ihr auf unserer Sonderseite.


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